Jörg Refeld - 04.10.2023

Selbstständig machen in Deutschland. Wie geht das? 


In diesem Artikel erfährst du, wie du dich in Deutschland selbstständig machen kannst und welche Schritte dafür notwendig sind. Wir geben dir Anregungen, um erfolgreich in die Selbstständigkeit zu starten und welche Faktoren du beachten solltest.


Voraussetzungen für die Selbstständigkeit in Deutschland


Um sich in Deutschland selbstständig zu machen, müssen einige Voraussetzungen erfüllt sein. Dazu gehören nicht nur rechtliche Rahmenbedingungen, notwendige Qualifikationen und Erfahrungen sowie finanzielle Aspekte und Fördermöglichkeiten, sondern auch eine gute Portion Mut und Durchhaltevermögen. Denn der Weg in die Selbstständigkeit kann steinig sein und erfordert oft viel Arbeit und Engagement.


Rechtliche Rahmenbedingungen


Bevor du dich selbstständig machen kannst, gilt es die rechtlichen Rahmenbedingungen für dein Vorhaben zu bestimmen. Hierbei ist es wichtig, sich intensiv mit den verschiedenen Rechtsformen auseinanderzusetzen und diejenige auszuwählen, die am besten zu deinem Unternehmen passt. Darüber hinaus gibt es gewerberechtliche Vorschriften, die es zu beachten gilt, sowie steuerlichen und sozialversicherungsrechtlichen Bestimmungen.


Jedes Unternehmen birgt Risiken. Diese gilt es zu kennen und aktiv zu managen. Eine Form der Absicherung deines Unternehmens ist durch eine passende Versicherung. Hierzu gehören beispielsweise eine Berufshaftpflichtversicherung oder eine Betriebshaftpflichtversicherung, um sich gegen mögliche Schadensersatzforderungen abzusichern.


Notwendige Qualifikationen und Erfahrungen


Der nächste Punkt sind die ausreichenden fachlichen und unternehmerischen Qualifikationen sowie Erfahrungen in der Branche, in der du tätig werden möchtest. Hierzu kannst du dich gegebenenfalls weiterbilden oder Unterstützung von einem erfahrenen Coach in Anspruch nehmen. Auch Netzwerke und Kooperationen mit anderen Unternehmen können helfen, dein Wissen und deine Erfahrungen zu erweitern.


Als Unternehmen solltest du dir über die eigenen Stärken und Schwächen im Klaren sein. Die Arbeit an der persönlichen Weiterentwicklung wird langfristig zu deinem Erfolg beitragen.


Finanzielle Aspekte und Fördermöglichkeiten


Deine finanziellen Mittel sollten zu deinen Ambitionen passen. Erweitern kannst du sie über mögliche Förderprogramme und Zuschüsse. Daher solltest du im Vorfeld einen realistischen Finanzplan erstellen, um deine Kosten und Einnahmen zu kalkulieren und mögliche Finanzierungsquellen zu ermitteln.


Es gibt viele Möglichkeiten, um an finanzielle Unterstützung zu gelangen. So gibt es beispielsweise Förderprogramme von Bund und Ländern, aber auch von der Europäischen Union. Auch Banken und Investoren können eine Option zur Finanzierung deines Unternehmens sein.


Es ist jedoch wichtig, sich intensiv mit den verschiedenen Möglichkeiten auseinanderzusetzen und sich gegebenenfalls von Experten beraten lassen, um die für dich passende Finanzierungslösung zu finden.


Zusammenfassend lässt sich sagen, dass die Selbstständigkeit in Deutschland durchaus eine Herausforderung darstellen kann, jedoch auch viele Chancen und Möglichkeiten bietet. Mit einer sorgfältigen Planung, ausreichender Qualifikation, zielgerichtetem Coaching und Erfahrung sowie einer guten Finanzierung kannst du dein Unternehmen erfolgreich aufbauen und langfristig am Markt etablieren.


Geschäftsidee entwickeln und Marktforschung betreiben


Ein grundlegender Schritt auf dem Weg in die Selbstständigkeit ist die Entwicklung einer Geschäftsidee und die Durchführung von Marktforschung, um sich über Marktchancen, Zielgruppen und Wettbewerber zu informieren.


Ideenfindung und Konzepterstellung


Die Ideenfindung kann auf verschiedene Weise erfolgen. Eine Möglichkeit ist, sich von eigenen Interessen und Hobbys leiten zu lassen und zu überlegen, welche Produkte oder Dienstleistungen man selbst gerne nutzen würde. Eine andere Möglichkeit ist, sich auf aktuelle Trends und Entwicklungen zu konzentrieren und zu überlegen, welche Bedürfnisse dadurch entstehen könnten.


Sobald du eine grobe Vorstellung deiner Geschäftsidee hast, solltest du diese in einem ersten Konzept festhalten. Der Business Model Canvas ist eine hervorragende Methode dafür. Hierbei überlegst du dir, welche Produkte oder Dienstleistungen du anbieten möchten, wie du dich von der Konkurrenz abheben kannst und welche Ziele du mit deinem Unternehmen verfolgen kannst.


Sobald dein Konzept steht, stelle es anderen Personen vor und hol dir Feedback ein. Dies wird dir helfen, Schwächen und Verbesserungspotenziale zu erkennen und deine Geschäftsidee zu optimieren.


Zielgruppenanalyse und Wettbewerbsbeobachtung


Im nächsten Schritt definierst du deine Zielgruppe und lernst deren Bedürfnisse und Wünsche genau kennen. Hierbei beschränkst du dich nicht nur auf demografische Merkmale wie Alter und Geschlecht, sondern berücksichtigst auch psychografische Merkmale wie Interessen und Lebensstil. Nur wenn du deine Zielgruppe genau kennst, kannst du Produkte und Dienstleistungen entwickeln, die deine Probleme lösen.


Was macht der Wettbewerb? Welche Erfolgsstrategien zeichnen sich im Markt ab und welche möglichen Schwächen zeigen die Konkurrenten? Analysiere welche Produkte und Dienstleistungen deine Konkurrenten anbieten, wie sie die Zielgruppe ansprechen und welche Preise sie verlangen. Dies hilft dir, dich von der Konkurrenz abzuheben und eine einzigartige Positionierung zu finden.


Marktchancen und Risiken einschätzen


Auf Basis deiner Erkenntnisse kannst du nun die Marktchancen und Risiken für dein Unternehmen einschätzen und entsprechende Handlungsempfehlungen ableiten. Berücksichtige dabei auch mögliche externe Einflüsse wie gesetzliche Bestimmungen oder technologische Entwicklungen.


Es ist wichtig, dass du deine Geschäftsidee immer wieder kritisch hinterfragst und gegebenenfalls anpasst. Nur so wirst du ein erfolgversprechendes Unternehmen aufbauen und mögliche Risiken minimieren.


Mit einer sorgfältigen Ideenfindung, Konzepterstellung und Marktforschung legst du den Grundstein für ein erfolgreiches Unternehmen.


Unternehmensform wählen und Gründungsformalitäten erledigen


Nachdem deine Geschäftsidee entwickelt ist und die Marktforschung abgeschlossen ist, gilt es die passende Unternehmensform für dein Vorhaben zu wählen und die notwendigen Gründungsformalitäten zu erledigen.


Übersicht der Unternehmensformen in Deutschland


Informiere dich über die verschiedenen Unternehmensformen in Deutschland und deren rechtliche, steuerliche und finanzielle Besonderheiten. Zu den gängigen Rechtsformen zählen Einzelunternehmen, Gesellschaften des bürgerlichen Rechts (GbR), Unternhemergesellschaft (UG), GmbHs oder Aktiengesellschaften (AG).


Ein Einzelunternehmen ist die einfachste Form der Unternehmensgründung. Hierbei haftet der Unternehmer mit seinem gesamten Vermögen. Die Gesellschaft des bürgerlichen Rechts ist eine Personengesellschaft, bei der mindestens zwei Personen zusammenkommen, um ein gemeinsames Ziel zu verfolgen. Eine UG oder GmbH bietet den Vorteil, dass die Haftung auf das Gesellschaftsvermögen beschränkt ist. Bei einer Aktiengesellschaft können die Anteile an der Gesellschaft frei gehandelt werden.


Anmeldung beim Gewerbeamt und Handelsregister


Je nach gewählter Rechtsform sind unterschiedliche Schritte für die Anmeldung deines Unternehmens notwendig. Dazu zählen beispielsweise die Anmeldung beim Gewerbeamt und, in einigen Fällen, die Eintragung ins Handelsregister. 


Die Anmeldung beim Gewerbeamt ist für jedes Unternehmen in Deutschland Pflicht. Ausnahme sind Freiberufler.  Hierbei gibst du an, welche Tätigkeit du ausüben möchtest und wo sich dein Unternehmen befindet. Bei einer GmbH oder AG ist zudem eine Eintragung ins Handelsregister notwendig.


Steuerliche Registrierung und Sozialversicherung


Neben der gewerberechtlichen Anmeldung musst du auch deine steuerlichen Pflichten erfüllen. Dazu gehört die Anmeldung deines Unternehmens beim zuständigen Finanzamt sowie die Sozialversicherungsbeiträge für dich selbst und eventuell für deine Mitarbeiter.


Die steuerliche Registrierung erfolgt beim Finanzamt, indem du eine Steuernummer beantragst. Hierbei gibst du an, welche Steuern für dein Unternehmen relevant sind. Wenn du Mitarbeiter beschäftigt, musst du diese bei den zuständigen Sozialversicherungsträgern anmelden und die entsprechenden Beiträge abführen.


Es ist wichtig, sich im Vorfeld ausreichend über die Gründungsformalitäten zu informieren, um keine wichtigen Schritte zu vergessen und später unerwartete Probleme zu vermeiden. Ein Coaching bzw. Gründungsberatung kann hier einen wichtigen Beitrag leisten. 


Businessplan erstellen und Finanzierung sichern


Um deine Geschäftsidee erfolgreich umzusetzen und potenzielle Geldgeber von deinem Vorhaben zu überzeugen, ist die Erstellung eines aussagekräftigen Businessplans sowie die Sicherung deiner Finanzierung essenziell.


Struktur und Inhalte eines Businessplans


Ein Businessplan ist ein wichtiges Planungstool für dein Unternehmen. Er beinhaltet unter anderem deine Geschäftsidee, Markt- und Wettbewerbsanalyse, Marketing Strategie und Finanzplanung. Eine gut strukturierte und informative Darstellung deines Vorhabens ist dabei unerlässlich, um potenziellen Investoren ein umfassendes Bild deines Vorhabens zu vermitteln.


Es ist wichtig, dass dein Businessplan die wichtigsten Aspekte deines Unternehmens abdeckt. Eine detaillierte Marktanalyse gibt Aufschluss über die Konkurrenz und die Chancen auf dem Markt. Eine klare Darstellung deiner Geschäftsidee und eine ausgearbeitete Marketingstrategie zeigen, dass du dir Gedanken über die Umsetzung gemacht hast. Eine realistische Finanzplanung zeigt, dass du deine Zahlen im Griff hast und das Vertrauen potenzieller Investoren gewinnen kannst.


Ein guter Businessplan ist also der Schlüssel zum Erfolg und sollte regelmäßig aktualisiert werden, um Änderungen im Markt und in deinem Unternehmen zu berücksichtigen.


Finanzierungsquellen und -möglichkeiten


Es gibt verschiedene Finanzierungsquellen und -möglichkeiten, um dein Unternehmen zu starten. Eine Möglichkeit ist, Eigenkapital zu investieren. Hierbei bringst du als Gründer oder Gründerin dein eigenes Kapital ein, um dein Unternehmen zu finanzieren. Eine weitere Möglichkeit ist die Aufnahme von Bankkrediten. Hierbei leihst du dir das benötigte Kapital von einer Bank und zahlen es über einen bestimmten Zeitraum zurück.


Förderkredite können ebenfalls eine Option sein. Diese werden von staatlichen oder privaten Institutionen vergeben und haben oft günstigere Konditionen als herkömmliche Bankkredite. Crowdfunding ist eine weitere Möglichkeit, um dein Unternehmen zu finanzieren. Hierbei sammelst du über eine Online-Plattform Geld von einer Vielzahl von Menschen ein.


Wenn du auf der Suche nach einer schnellen Finanzspritze bist, können private Investoren eine Option sein. Diese können in Form von Business Angels oder Venture Capitalists auftreten und in dein Unternehmen investieren.


Förderprogramme und Zuschüsse für Gründer


Staatliche Förderprogramme und Zuschüsse für Gründer können dir helfen, dein Unternehmen finanziell auf solide Beine zu stellen. Der Gründungszuschuss der Arbeitsagentur ist eine Möglichkeit, um in der Anfangsphase finanzielle Unterstützung zu erhalten. Das EXIST-Gründerstipendium richtet sich an angehende Gründerinnen und Gründer, die eine innovative Geschäftsidee haben.


Regionale Förderprogramme können ebenfalls eine Option sein. Diese werden von Städten und Gemeinden oder regionalen Wirtschaftsförderungen angeboten und können je nach Region variieren. Informiere dich daher frühzeitig über die Möglichkeiten in deiner Region.


Zusammenfassend ist die Erstellung eines aussagekräftigen Businessplans und die Sicherung deiner Finanzierung entscheidend für den Erfolg deines Unternehmens. Nutze die verschiedenen Finanzierungsquellen und -möglichkeiten sowie staatliche Förderprogramme und Zuschüsse, um deinem Unternehmen den bestmöglichen Start zu ermöglichen.


Marketingstrategie und Vertriebskanäle aufbauen


Um dein Unternehmen erfolgreich am Markt zu etablieren, ist die Entwicklung einer zielgerichteten Marketingstrategie und die Auswahl geeigneter Vertriebskanäle entscheidend.


Positionierung und Unique Selling Proposition (USP)


Definiere deine Positionierung am Markt und arbeite deine Unique Selling Proposition (USP) heraus, um sich erfolgreich von der Konkurrenz abzugrenzen. Betone die Vorteile und Besonderheiten deines Angebots gegenüber Wettbewerbern.


Es ist wichtig, deine Zielgruppe genau zu kennen und zu verstehen, welche Bedürfnisse und Wünsche sie hat. Nur so kannst du deine Positionierung am Markt erfolgreich gestalten und deinen USP herausarbeiten. Eine Möglichkeit, deine Zielgruppe besser kennenzulernen, ist die Durchführung von Marktanalysen und Umfragen.


Ein weiterer wichtiger Aspekt ist die Kommunikation deines USP an deine Zielgruppe. Nutze hierfür gezielte Marketingmaßnahmen und die sicher stellen, dass dein USP klar und deutlich kommuniziert wird.


Online- und Offline-Marketingmaßnahmen


Plane gezielt Online- und Offline-Marketingmaßnahmen, um deine Zielgruppe auf dein Angebot aufmerksam zu machen und neue Kunden zu gewinnen. Dazu zählen etwa Suchmaschinenoptimierung (SEO), Social Media Marketing, Content Marketing, Printwerbung oder Veranstaltungen.


Insbesondere im Online-Bereich gibt es zahlreiche Möglichkeiten, um deine Zielgruppe zu erreichen. So kannst beispielsweise eine eigene Website erstellen, auf der dein Angebot präsentiert wird und Informationen bereitstellt werden. Durch gezielte SEO-Maßnahmen stellst du sicher, dass deine Website bei relevanten Suchanfragen möglichst weit oben in den Suchergebnissen erscheint.


Auch Social Media Marketing bietet viele Möglichkeiten, um deine Zielgruppe zu erreichen. Hier kannst du beispielsweise gezielte Werbeanzeigen schalten oder deine Inhalte über verschiedene Kanäle teilen.


Vertriebspartnerschaften und Netzwerke


Baue Vertriebspartnerschaften und unternehmerische Netzwerke auf, um dein Angebot noch besser am Markt zu platzieren und Synergieeffekte zu nutzen. Dies kann dir dabei helfen, schneller bekannter zu werden und deine Umsätze zu steigern.


Ein Beispiel für eine mögliche Vertriebspartnerschaft ist die Zusammenarbeit mit anderen Unternehmen, die ein ähnliches oder ergänzendes Angebot haben. So kannst du beispielsweise gemeinsam Veranstaltungen durchführen oder eure Produkte gegenseitig bewerben.


Auch das Knüpfen von unternehmerischen Netzwerken kann dir dabei helfen, dein Angebot besser am Markt zu positionieren. Hier kannst du beispielsweise von den Erfahrungen anderer Unternehmerinnen und Unternehmer profitieren und wertvolle Kontakte knüpfen.


Indem du diesen Schritten folgst und kontinuierlich an der Optimierung deines Angebots und deiner Geschäftsstrategie arbeitest, erhöhst du deine Chancen, sich in Deutschland erfolgreich selbstständig zu machen und langfristig am Markt zu bestehen.


Über den Autor Jörg Refeld

Gründer zu coachen, ihre Idee als Business zu formulieren, ist meine Leidenschaft. coachRED habe ich gegründet, um Gründern Wissen, Coaching und Werkzeuge an die Hand zu geben, ihre Idee zu verwirklichen.

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